Deutschland – 05.07.11

5. Juli

Vor der OP in meinem Einzelzimmer
Vor der OP in meinem Einzelzimmer

Zwei Tage schon bin ich so gut wie ohne Nahrung und bekomme seit gestern Infusionen. Elektrolytlösungen und antibiotische Infusionen. Gegen 13 Uhr werde ich die langen Gänge und zig Aufzüge hoch und runter in den OP geschoben. Hier heißt es umsteigen auf eine unbequeme Pritsche, die keinem einfachsten Hotelstandart in Hinterunterkrapfingen standhalten würde. Es wird auch nicht allzu lange dauern. Dann die sedierende i.v. Injektion und danach umfängt mich ein langes, gesichtsloses Nichts. Sehr lange bin ich nicht im „Nirwana.“ Barbara, die im Zimmer auf meine Wiederkehr wartet, sagt, ich wäre nur etwa 40 Minuten „drüben“ gewesen.

Eine Infusion am linken Handgelenk und einen Blasendauerkatheter haben sie mir angelegt. Hach, ist das schöööön!  Ich bekomme noch mit, dass die rechte Niere vereitert ist. Ich verschlafe die nächsten Stunden und die halbe Nacht und werde höchstens alle zwei Stunden von meinen grummelnden Därmen gezwungen, das Bett zu verlassen. Mir ist sehr schwindlig, der Kopf hängt schief und weitere Körperteile wollen auch sogleich wieder ermattet in die Kissen sinken. 

Das Personal, die Schwestern und Zugehfrauen sind sehr bemüht und aufmerksam und man fühlt sich nicht allein gelassen in dieser prekären Situation. Die Station ist nicht allzu groß. Ich befinde mich im renovierten Altbau der über 100 Jahre alten ehemaligen Polyklinik, die jetzt einem Krankenhausverbund angeschlossen ist. Es existieren eine renommierte Krankenpflegeschule und hauseigene Alten -und Pflegeheime, sowie Kurhäuser in dieser Gesundheitsallianz.

Morgen will der Arzt den korrekten Sitz der Ureter-Schiene per Röntgenaufnahme kontrollieren. Ich bin so schlapp wie schon lange nicht mehr und habe nicht mal mehr einen Gedanken an meinen lieben Freund Zetor.

So „tief“ bin ich schon gerutscht.

Oder ist es nur mein Zustand?

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