6. Juli
„Wenn der liebe Gott eine Tür schließt, öffnet er eine andere!“ Das ist an diesem Morgen mein erster Gedanke. Alle meine Schutzengel waren in den letzten Tagen hoch motiviert und haben auf mich gut aufgepasst. Mein Allgemeinzustand ist erbärmlich, ich leide immer noch unter Darmkrämpfen und habe ein sehr starkes Krankheitsgefühl. Eine sehr nette Krankenpflegeschülerin führt ein besonderes Gespräch mit mir an meinem Krankenlager. Morgen hat sie ihre praktische Prüfung und fragt an, ob sie mich mit ihrer Tutorin und der Stationsschwester morgens gegen 7 Uhr aufsuchen dürfte, um einige „Handlungen“ an mir vornehmen zu dürfen.
Sie darf gerne. Sandra bedankt sich und geht wieder.
Die zweite Krankenpflegeschülerin, Sabine, schaut auch an und ab zu mir herein und wir unterhalten uns immer minutenweise sehr gut. Soweit es ihre Zeit zulässt. Auch alle anderen auf dieser Station sind sehr zuvorkommend und freundlich.
So soll Krankenhauspersonal sein!
Barbara tut mir leid. Seit Montag muss sie, um mich zu besuchen knapp 3 Kilometer vom Campingplatz aus zum Bahnhof nach Wusterhausen laufen. Dann steigt sie in eine Regionalbahn und fährt bis Kyritz, wo sie wieder etwa 2 Kilometer zu laufen hat bis zur Klinik. Und derselbe Weg natürlich dann wieder zurück. Sie sagt, es würde ihr nichts ausmachen.
Eine starke Frau!