Jahresbericht 2023
Dezember 2022
Man sollte meinen, dass außer dem Weihnachtsfest, den Vorbereitungen dazu und die Überlegungen, wie und wo und mit wem wir in der Silvesternacht das neue Jahr beginnen wollen nichts unsere „heiligen“ Vorfestfeiertagsruhe stören könnte.
Weit gefehlt!
Das Unheil bahnte sich am frühen Nachmittag des 30. Dezember an, als der sehr junge Postbote mit seinem gelben Transporter direkt vor unserem amerikanischen Briefkasten neben unserem Holzgartenzaun stehen blieb, einen Brief einwarf und dann zügig den Rückwärtsgang einlegte, um am Ende des Zaunes nach etwa drei Metern Fahrt scharf links abzubiegen, um wieder auf die kleine Wendehammerstraße dorfauswärts zu gelangen.
Ich stand just am Küchenfenster mit festem Blick auf das hochgesteckte rote Metallfähnchen am Briefkasten und wollte sogleich die Post herein holen, als das Unglück geschah:
Mit einem ächzenden, scharfen, knackenden und unüberhörbaren Geräusch, einem Knall, krachte das Heck des Wagens mit der rechten Seite genau auf den im Winkel stehenden Zaun, der zu Teilen unter dem Hinterrad in Bruchstücken zu Liegen kam.
Der Rest des 35 Meter langen Staketenzauns lag zum Teil auf der Straße oder legte sich windschief nach steuerbord und wurde von den stark malträtierten, einbetonierten Zaunpfählen gerade noch gehalten.
Der junge Fahrer gab an, beim Rückwärtsfahren auf das akustische Signal gewartet zu haben, das anzeigt, wenn ein Widerstand zu erwarten ist.
Den Rück-und Seitenspiegel habe er nicht benutzt und so einen viel zu engen Bogen geschlagen.
Da standen wir nun nicht allein durch das Dezemberwetter leicht unterkühlt vor den hölzernen Scherben unserer Einzäunung und fotografierten fleißig die Schadensstellen.
Wenn das Jahr nun unerwartet um einen Tag früher mit einem Knall zu Ende ging, sollte uns aber das Kommende mehr Glück bringen.
Man weiß ja nie…!
Januar 2023
Sogleich in den ersten Tagen des neuen Jahres erschien unangemeldet ein Gutachter, den die zentrale Poststelle geschickt hatte und taxierte den Schaden ausgiebig, wobei er den Wert des Zaunes als eher gering einschätzte und man die meisten der zerborstenen Zaunfelder und die zum Teil aus dem Erdreich angehobenen Holzpfähle mit ein wenig Geschick wieder herstellen könnte.
Uns blieb nichts anderes, als zu schlucken und auf Nachricht zu warten.
In der zweiten Januarwoche ließen wir ein Gartenbauunternehmen den Schaden, bzw. die Neuaufstellung des acht Jahre alten Zaunes begutachten und schätzen.
Nun hieß es abwarten.
Inzwischen bekamen wir die im Spätsommer bestellten fünf Schüttraummeter trockenes Buchenholz bei – 11°C, die noch aufgestapelt werden mussten.
Der Winter war sicher noch lang.
Man weiß ja nie…!
Unser allseits sehr geschätzter Neffe aus Berlin ließ uns, so wie in den vergangenen Jahren von einem Bioobstbauern direkt aus Spanien gute sieben Kilogramm kernlose Orangen schicken.
Gewissermaßen als leicht verspätetes Weihnachtsgeschenk, da die Ernte erst jetzt vollzogen werden konnte.
Man konnte fast noch die südländische Wärme spüren und den Geruch der Orangenhaine, als wir den Karton öffneten.
Nun ging es frisch ans nachweihnachtliche Werk.
Nach einem alten Rezept bereitete ich fast 25 Gläser feinste Orangenkonfitüre, natürlich mit dem typischen Bittergeschmack und fein geschnittener Orangenschale zu.
Das dauerte mit den arbeitsintensiven Vorbereitungen zwei Tage, da über Nacht z.B. die abgeschälte, weiße Innenhaut in einem Topf mit Orangensaft weichen musste, die später durch ein Leinentuch abgeseiht und der übrigen Masse zugegeben wurde.
Ende Januar besuchte ich in dem mir seit Jahren vertrauten Klostermuseum in ZierenbergBurghasungen eine sehr interessante Gemäldeausstellung des Habichtswalder Künstlers Dr. Erwin Carl, der dort Öl-und Acrylgemälde der allerfeinsten Art ausstellte.
https://klostermuseum-burghasungen.de/event/ausstellung-real-irreal/
Gut, seit einigen wenigen Jahren male ich auch, wenn auch weniger professionell, doch das war ein ganz besonderer Künstler, der mir durch seine Maltechniken imponierte.
Februar
Durch das häufigere Vorfahren und Parken meiner inzwischen 34 Jahre alten, knallroten, umgebauten Ente vor dem Museumsgebäude Burghasungen in den Sommermonaten wurde die selbständige Allroundkünstlerin Bettina Richter aus dem gleichnamigen Ort auf mich aufmerksam und lud mich spontan mit meinem Oldtimer zu der diesjährigen großen, überregionalen Kasseler Frühjahrsausstellung in die Messehallen ein.
https://www.rosenrotkonzept.de
Als Kuratorin für eine der vielen, großen Messehallen war sie zuständig für die Sonderausstellung unter dem Motto:“Le petit Paris.“
Die gesamte Halle war auf Frankreich und seine Spezialitäten, Landschaften, Musik, Eigenheiten, Künsten und ländlichen Flohmärkten zugeschnitten.
https://www.kassel.de/buerger/sport_und_freizeit/wiederkehrende-veranstaltungen/fruehjahrsausstellung.php
Da durfte natürlich ein Original-Franzose, eine sogenannte Ente oder auch 2 CV oder auch Döschewo nicht fehlen für die 10 Ausstellungstage.
Auch ein schwarzer Citroen 11B, gebaut in den 50er Jahren eines ganz großen Oldtimerliebhaber und -Sammler stand da frisch poliert in der Halle.
https://www.hna.de/lokales/hofgeismar/adolf-stuparek-sammelt-oldtimer-gerettete-raritaeten1513660.html
Meine Ente parkte hoch glänzend direkt vor der imposanten, im Stil der 30er Jahre geschmückten Bühne.
Ich hatte vom Geschäftsführer der Messehallen Kassel die Erlaubnis, an verschiedenen Messetagen auf der Bühne aus meinem kürzlich erschienenen 7. Buch zu lesen mit dem Titel: “Das Frühstück im Garten,“ worin ich vergnügliche gereimte Texte a la Eugen Roth und selbst erlebte Kurzgeschichten verfasst hatte und per Mikrofon vortragen durfte.
Das machte mir großes Plaisier und den Zuhörern hoffentlich auch.
Immer an meiner Seite Barbara, meine Ehefrau, die sich u.a. um unser leibliches Wohl und um die Fragen der Besucher und um den kleinen Büchertisch kümmerte.
Der Stapel Bücher, wo drei meiner zuletzt geschriebenen Bücher lagen, wurde zusehends weniger.
Sogar unsere Tageszeitung brachte einen kurzen Bericht mit Foto über meine Kasseler Aktivitäten und im Hessischen Regionalfernsehen sah ich für ein paar Sekunden mein Lieblingsauto blitzen.
März
Anfang März ging diese schöne Ausstellung mit einer sechsstelligen Besucherzahl leider zu Ende.
Und ich hatte meine heißgeliebte Ente wieder ganz für mich alleine.
Unser Nachbar in unserem kleinen Dorf, ein geborener Ungar fuhr Anfang März mit mir und zwei großen Waschwannen im Kofferraum zu einem Schlachthof in die nahe gelegene ostwestfälische Hansestadt Warburg, um dann mit vereinten Kräften 25 Kilogramm schlachtwarmes Schweinefleisch abzuholen.
Bei ihm zu Hause dann hatten wir nach einigen Vorbereitungen, was z.B. die Gewürzmischungen angeht in etwa sechs Stunden eine Unmenge von Würsten produziert, die meisten mit ordentlich Paprika aus Ungarn und ungarischem Knoblauch und anderen geheimen Kräutern gewürzt.
Auch das frische Mett schmeckte auch ohne Brot!
Nach dem kurzen Anräuchern in seinem Räucherschrank kam die Hälfte der etwa 40 cm langen Würste zu uns in einen kühlen Kellerraum, um dort noch circa sechs Wochen nachzureifen.
Der Genuss beim ersten Anschnitt war himmlisch, wenngleich auch schärfer im Geschmack als wir gedacht hatten.
Teufel auch, da war wohl ein extra scharfes ungarisches Paprika-Chili-Exemplar dazwischen geraten.
Mitte März fuhr ich zu einer Kunstausstellung wieder ins Klostermuseum nach Burghasungen, dem Ort mit dem imposanten Hasunger Berg, der Klosterruine und der kleinen, aber sehr sehenswerten Kirche hoch über dem Dorf.
Die aus Borkum stammende Malerin Hermine Wagner stellte da für vier Wochen ihre wunderbaren Gemälde aus, meist mit Pastellkreide und Acrylfarbe gemalt, die fast alle das Meer, Muscheln, Strandgut, Leuchttürme und Wolkenbilder zum Thema hatten.
Ein Genuss, diese traumhaften Bilder anzuschauen!
Ende des Monats, wo normalerweise der Bauer die Rösslein anspannt, lagen wir beide zeitgleich für mehrere Tage flach. Der Covid-Virus hatte uns erwischt, aber wir stemmten uns mit aller Kraft dagegen, so dass nach 12 Tagen der Spuk ohne große Nachwehen wieder vorbei war.
Das Kind war wieder voll genesen!
Aber…man weiß ja nie!
April
Wir sollten beide wieder zu einem besonderen kulturellen, literarischen Kunstgenuss im besagten Klostermuseum kommen.
Der weithin über Kassels Grenzen bekannte Schriftsteller, ehemaliger Schulrektor und Kantor Jürgen Pasche aus Kassel lud uns wieder einmal ein, einer seiner Lesungen beizuwohnen.
Der Titel seines kurzweiligen Werkes lautete:“…und ich dachte, es käme nichts mehr.“
https://jürgen.pasche.name/ueber/
Sphärisch untermalt wurde der Vortrag von der ortsansässigen Heilpraktikerin Gisela Halberstadt, die mit ihren unterschiedlichsten Klangschalen uns fast das Atmen vergessen ließ.
https://www.hna.de/lokales/wolfhagen/gisela-halberstadt-wanderte-kilometer-jakobsweg5492055.html
Auch japanische Kurzgedichte, Haikus genannt, wurden gekonnt von dem Autor vorgetragen.
Das Frühjahr kam überraschender als wir dachten und somit fiel „ganz plötzlich“, so wie auch Weihnachten immer ganz überraschend kommt, viel Arbeit auf unserem Hanggrundstück an, die wir aber altersgemäß in „schöner Ruhe“ und mit langen Pausen bewältigen konnten.
Hatte ich schon einmal in früheren Jahren von meinem 3. Steckenpferd berichtet? Nein?
Seit Anfang 2015 backe ich jeden Montag , außer im Urlaub abwechselnd zum einen einen Kuchen oder Kleingebäck und zum anderen ein etwa 2 Kilogramm schweres Sauerteigbrot mit den verschiedensten Mehlen.
Die jeweiligen Backergebnisse bekommen dann immer meine Kinder, unsere Freunde und einige nette Nachbarn überbracht, die sich ihrerseits stets mit anderen selbst hergestellten Köstlichkeiten revanchierten.
Und … wir haben selbst, zumindest was das große Brot angeht noch ein paar Tage daran zu essen und freuen uns, wenn die Rückmeldungen lauten:“ Es hat wieder mal sehr gut geschmeckt!“
Ich kann nur hoffen, dass den Geschäften niemals die Hefe ausgeht so wie in der Coronazeit das Toilettenpapier.
Man weiß ja nie…!
Mai
Nun wollten wir auch ein wenig nach „getaner Arbeit“ ausruhen, bzw. einen „befristeten Tapetenwechsel“ vornehmen und mieteten uns für 10 Tage in einer schmucken Ferienwohnung in Rosendahl-Osterwick ein.
https://www.rosendahl.de/
Dieser Flecken liegt in Nordrhein-Westfalen nördlich des Landkreises Coesfeld und hat mit seinen umliegenden, sehenswerten und geschichtsträchtigen Städtchen dem Urlauber viel zu bieten.
Da auch die Niederlande nur knapp 45 Fahrminuten von unserem Domizil entfernt lagen, machten wir einen Tagesausflug zu unseren „grachtigen“ Nachbarn in der Stadt Winterswijk, die auch kulinarisch einiges zu bieten hatten.
Fast alle gängigen, frei verkäuflichen Medikamente kosteten da zum Beispiel in den Shops bis zu 80% weniger als bei uns und wir füllten unsere Bedarfsvorräte auf.
Man weiß ja nie…!
Unsere inzwischen 13 Jahre alte Rüdin Lexi nahmen wir, da sie nicht mehr so gut „per pedes“ war in einem vierrädrigen Hundesulky mit, dass dazu führte, dass einige naseweisen Holländer dachten, wir wären mit unserem Enkelkind unterwegs und erschraken beim Hineinblicken in das Wägelchen über eine borstige, nasse Hundeschnauze.
Juni
Da ich „zufälligerweise“ seit meiner Geburt der evangelischen Glaubensrichtung angehöre, wurde ich im ersten Drittel des Monats zu meiner diamantenen Konfirmation in meine Geburtsstadt Lauterbach im Vogelsberg eingeladen. https://www.lauterbach-hessen.de/stadtverwaltung/wissenswertes/vogelsberg.html
Diese Einladung nahm ich gerne an, da ich mich auf meine ehemalige Schulkolleginnen und – Kollegen und damaligen Mitprüflinge (ist Prüfling nur maskulin oder gibt es da auch eine feminine Form?) sehr freute.
Die Predigt in der alten imposanten Stadtkirche, wo ich einst getauft, konfirmiert und geheiratet wurde war sehr ausgewogen, die Stimmung gehoben, das Abendmahl feierlich und das anschließende gemeinsam eingenommene Mittagsmahl in einem Hotel vorzüglich.
Es gab soo viel zu erzählen und anzuhören!
https://kirche-lauterbach-heblos.ekhn.de/startseite/wir/gebaeude/stadtkirche-lauterbach.html
Einige lustige Texte, die ich nach dem „diamantenen Lunch“ aus meinem zuletzt geschriebenen Buch der illustren Runde zum Besten gab, kamen gut an und der anschließende Abend wurde sehr lang.
Wir versprachen uns beim Abschied, nach weiteren fünf Jahren die eiserne Konfirmation miteinander zu feiern und erkundeten schon einmal den für Rollstuhl und Rollator geeigneten Nebeneingang der Kirche.
Man weiß ja nie…!
Schon zwei Tage nach diesem Ereignis hatte ich mit einem künstlerischen Kollegen, einem brillanten Keramiker und Maler ,Helmut Mander, meine zweite Kunstausstellung innerhalb der letzten sechs Monate, wo ich 45 naive und abstrakte Gemälde ausstellen konnte.
Dieses Event fand im Foyer des Rathauses in dem Ort Dörnberg in der Gemeinde Habichtswald statt, wo der junge, sehr bürgernahe und kulturaffine Bürgermeister die sehr erbauliche Eröffnungsrede hielt und ein mit uns befreundeter Starmusiker und Sänger mit seinem Akkordeon den Besuchern ausgewählte Rhythmen zu Gehör brachte.
https://www.habichtswald.de/pressemitteilungen/2022/april/neue-homepage/
http://www.akkordeonist.de/
Allein diese musikalischen Einlagen waren es schon wert, das Event zu besuchen.
https://archiv.wittich.de/epapers/1398/2023/22/html5forpc.html
Auch meine Bücher lagen zum Erwerb bereit und es deutete sich schon am Tag der Eröffnung der Ausstellung, die 6 Wochen dauerte an, dass ich wohl am Ende einige Gemälde an Kunstliebhaber veräußern könnte.
Die Presse berichtete vor und nach der Ausstellung ausführlich mit Fotos von den Ereignissen.
Einen traurigen Anlass gab es wenige Tage später, als die Urne meines Vaters, der 2012 verstorben war und dessen sterblichen Überreste sich bislang in einer Urnenwand im Friedhof in Lauterbach befand in Form einer von uns gewünschten sogenannten Umbettung zur zweiten Beisetzung in den „Friedwald Reinhardswald“ beigesetzt wurde direkt neben die Urne meiner in 2021 verstorbenen Mutter.
https://www.friedwald.de/waldbestattung-reinhardswald
Nun hatten wir sie beide in unserer Nähe und auch unsere Kinder waren mit dieser Aktion zufrieden.
Endlich meldete sich die Schadensstelle der Post und verkündete, dass sie uns einen gewissen Betrag und zwar den Zeitwert des 8 Jahre alten Zaunes überweisen würde.
Diese Summe lag aber genau 3000 Euro unter dem Kostenvoranschlag der Gartenbaufirma, die den Schaden im Januar taxiert hatte. So hätten wir 3000 Euro drauflegen müssen, um den Zaun wieder in Ordnung bringen zu können.
Auch mit Hilfe eines Rechtsanwaltes war es nur möglich, eine geringfügige Aufstockung des gewährten Betrages zu erwirken.
So gingen wir daran mit Hilfe unserer freundlichen Nachbarn in Eigenregie den Zaun wieder neu aufzubauen, was etwa acht Tage dauerte.
Nun können wir nur hoffen, dass nicht noch einmal ein Fahrzeug unseren neuen Staketenzaun liebkost, denn der Neuaufbau hatte viel Schweiß und Nerven gekostet.
Eine Woche vor Ende Juni ermöglichte mir die mir seit der Kasseler Frühjahrsausstellung bekannte ehemalige Französin Marie-Pascale Devignon-Tripp, ein sehr engagiertes Vostandsmitglied des Vereines „Deutsch-Französisches Forum Kassel e.V.“, https://dfforumk.de/wir/ während der sogenannten „Französischen Woche“ eine Lesung in der renommierten Murhardschen Bibliothek Kassel, ein Teil der Kasseler Universitätsbibliothek abzuhalten.
https://www.uni-kassel.de/ub/murhardsche-bibliothek
Diese Abendveranstaltung war erfreulich gut besucht und ich konnte, auch mit Hilfe eines Beamers und weit über 100 gezeigten Fotos von unserem fünfwöchigen Trip mit dem Traktor- Bauwagengespann durch Frankreich berichten.
Juli
Am ersten Wochenende des Monats gab es schon wieder ein kleines Highlight für uns.
So wie in den letzten 10 Jahren fuhren wir bei bestem Wetter mit unserer aufgemotzten Ente in das Städtchen Gudensberg, wo alljährlich vom dortigen „Bulldog-Club Nordhessen e.V.“ das große Oldtimer-Event ausgerichtet wurde.
http://www.bulldog-club-nordhessen.de/
Über 500 Traktoren, Motorräder, Roller, Mopeds und Autos konnten da besichtigt werden.
Zum Abschluss bekam jeder Teilnehmer eine Urkunde, sowie freien Eintritt in das weiträumige Gelände mit all seinen vielen Buden, Festzelt, Sonderausstellungen und Traktorpullingstrecken.
Da uns vor unserem Haus, wo sich seit letztem Sommer eine grüne Wiese statt des gewohnten Fischteiches befand, die Fläche nun doch noch etwas zu schlicht und kahl erschien, besorgten wir uns einen großen Mörtelkübel, um den herum wir Feldsteine aufschichteten, so dass es den Anschein hatte, als wäre es ein Brunnen. Jetzt waren wir zufrieden mit der Außengestaltung.
Im Internet fand ich zufällig einen alten Film über unsere damalige Europatour. Da kamen Gefühle auf…
Aber…nicht traurig sein und den alten Zeiten hinterher jammern! Alles hat seine Zeit und wir sind auch nicht nur ein ganz kleines bisschen jünger geworden und ziehen es inzwischen vor, mit weniger Anstrengung und schneller als mit 20 km/h zu verreisen.
August
Nun ergab es sich, dass sich einige Künstler des „Kunst-und Kulturvereins Baunatal e.V.“, kurz „kuku“ bereit erklärt hatten, im Klostermuseum einmal die ganze kulturelle Bandbreite der Schaffenskraft der Mitglieder zu zeigen.
http://www.kuku-baunatal.com/
Nicht allein durch meine Mitgliedschaft im „Museumsverein Kloster Hasungen e.V.“ bekam ich eine Einladung, als Gast dieses Event zu besuchen, sondern ich war sehr neugierig, einmal die „gesammelte Vielfalt“ unterschiedlichster Künstler und Stilrichtungen einmal kennen zu lernen. Nun male ich ja fast ausschließlich naiv, doch es gab noch unzählige weitere Malarten, die ich mir anschauen wollte.
https://klostermuseum-burghasungen.de/event/sommer-ausstellung-2023/
Diese Kunstausstellung hatte ein großes Echo hervorgerufen, da für jeden Besucher und Kunstkenner etwas dabei gewesen war und ich lernte die „Truppe“ näher kennen.
Nach einem darauf folgenden Erstbesuch bei einem Stammtisch in den Vereinsräumen in der Nachbarstadt Kassels in Baunatal entschloss ich mich, diesem Verein beizutreten.
Es waren da ausnahmslos wie erwartet offene und sympathische Menschen anzutreffen, die in Kassel, Baunatal, Göttingen und in den anderen umliegenden Gemeinden ständig Gemäldeausstellungen am Laufen hatten.
In Hotels, Kirchen, Einkaufscentren, Schaufenstern und in vielen karikativen Einrichtungen finden da über das ganze Jahr hinweg Ausstellungen statt.
Nun wurde auch bekannt, dass ich zusätzlich zur Malerei gelegentlich auch ein neues Buch veröffentliche und in den letzten 11 Jahren knapp 60 Autorenlesungen absolviert hatte.
Leise kamen Anfragen auf, ob ich denn mal im Verein und in einer öffentlichen Veranstaltung lesen könne.
Ich überlegte…
Ende August besuchten wir mit unserer besten Freundin Johanna das jährlich in der Gemeinde Habichtswald stattfindende sogenannte traditionelle „Fest der leisen Töne,“ wo auf einem freien Platz in der Ortsmitte des Ortsteils Dörnberg Sänger, Musikanten, Tanzgruppen und andere Künstler unter freiem Himmel auftaten.
https://www.hna.de/lokales/wolfhagen/habichtswald-ort110057/fest-der-leisen-toene-ging-erstmals-auf-dem-doernberger-festplatz-ueber-die-buehne-92471047.html
Ein Augen-und zugleich ein Ohrenschmaus!
September
Nun hatte ich mir schon im zeitigen Frühjahr überlegt, wieder einmal ein neues Büchlein auf den Markt zu bringen.
Diesmal sollten es nachdenklich machende Gedichte sein, poetisch, lyrisch, deftig, zärtlich, ehrlich, autobiographisch.
Ich suchte meine gesammelten Texte aus 47 Jahren heraus, wo ich unser beider Zusammensein nicht immer zu vergnüglichen, aber doch schlüssellochoffenen Texten verarbeitet hatte.
Einen Untertitel hatte ich sofort zur Hand und benannte als Hinweis das Buch: „Vom ersten Kuss zum ersten grauen Haar.“
„Funkenflug“ sollte es ursprünglich heißen. Da ich aber im Internet noch 12 andere Bücher mit dem gleichen Titel fand, umbenannte ich mein Werk mit „Funkenschlag.“ https://www.amazon.de/Funkenschlag-Liebesgedichte-ersten-Kuss-grauen/dp/3757881982
Was die komplizierten und langwierigen Vorbereitungen beim Layout des Buches anging, konnte ich in keinster Weise in die nötigen Vorarbeiten für den Verlag gehen und beauftragte zum zweiten Mal in einem Jahr meinen computerprogrammaffinen und technisch versierten jüngeren Bruder, das Setzen der Seiten, die Ausrichtung, Seitenzahlen, Umschlaggestaltung, Kapitel, Schriftform und – Größe, Farbe, Papierstärke, Glanz oder Matt, Format, eben alles, was zu einem fehlerfrei erstellten Buch gehört in meinem Sinne auszuführen.
Was am Ende dabei heraus kam, war an Professionalität kaum zu überbieten.
Danke, Werner!
Nun lagen die gebundenen Texte endlich gedruckt vor mir.
Was fange ich nun damit an?
Es sind ja nun zum Teil sehr intime Begebenheiten, die da so nackt und bloß im Buche stehen.
Es dauerte nicht lange und mein neuer Kunst-und Kulturverein bekam davon Wind und bat mich um eine öffentliche Lesung in der Kunstetage des Vereins , die im 4. Quartal stattfinden sollte. Davon später mehr.
Nun habe ich einen Neffen oder auch Nichterich aus Berlin, wie ich ihn gewöhnlich zu nennen pflege. Das ist der ökologisch ungespritzte und umweltbewusste Mensch, der uns jedes Jahr zur Weihnachtszeit die köstlichen Bio-Orangen aus Spanien zukommen lässt, damit ich wieder Orangenkonfitüre für die ganze Familie zubereiten kann.
Dieser stramme Bursche wurde nun glatte 50 Jährchen alt und lud uns beide, seinen Vater und seine Lebensgefährtin samt Mutter zu einem dreitägigen Ferienaufenthalt an den Rhein ein.
Wir freuten uns sehr auf diese Abwechslung und um wieder einmal aus dem Alltag heraus zu kommen.
Barbara, meiner Frau ging es Tage vor der Abfahrt gesundheitlich nicht so gut, aber…die Koffer waren schon eingeladen, der Hundesulky in den Kofferraum verstaut, der Wagen brauchte nur noch gestartet und die hechelnde Rüdin und ihr Proviant eingeladen zu werden.
Ich stand neben dem Fahrzeug startbereit, als sie mich zurück ins Haus rief.
Sie hatte sicherheitshalber einen Coronatest gemacht und zeigte mir das eindeutige Ergebnis in zwei dunkelblauroten tief hässlichen Strichen auf der Testunterlage.
Oje, du heiliger Klabautermann!!
So blieb mir nur unseren Kindern Bescheid zu geben auf ihre Mutter ein wenig aufzupassen und unseren Nichterich telefonisch darauf vorzubereiten, er möge eine Person in der Ferienwohnung als vermisst oder abgängig melden.
https://www.villa-gast.com/
Wir fuhren also nur noch zu zweit, mein Schwager und ich ins obere Mittelrheintal nach Rheinland Pfalz, wo wir wegen der nahezu luxuriösen, geräumigen Ferienwohnung mit Blick auf den Strom im Ort Kamp -Bornhofen mehr als zufrieden waren.
Danke Karsten, danke, Barbara!
https://kamp-bornhofen.welterbe-mittelrheintal.de/
Die Sonne schien durchweg wärmend, aber nicht zu heiß und wir machten viele Tagesausflüge und besuchten unter anderen, wie z.B. die ungezählten wie Perlen beidseitig des Rheins aufgereihten Burgen im Rheintal auch weitere erbauliche Sehenswürdigkeiten, u.a. auch die graumetallene, in der Sonne leuchtende Loreley und den Loreleyfelsen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Loreley
Zu beiden Denkmälern musste man aber jeweils einen längeren Fußmarsch in Angriff nehmen, was mir aber nicht ganz leicht fiel.
Ich sehe aber Wanderern immer gerne zu…
Rüdesheim, Bingen, Sankt Goarshausen, Boppard und Lorch, um mal einige Orte zu nennen, waren sehenswerte Städte.
Lukullisch hatten wir mehr als genug an regionalen Köstlichkeiten zu probieren und auch der junge Wein, den wir uns in Kanistern vom Winzer holten führte unvermeidlich dazu, dass wir stets in gehobener Stimmung und nie alleine waren.
Drei wundervolle Urlaubstage gingen zu Ende und der Oktober nahm seinen jungfräulichen Anfang.
Oktober
Eine große, von der Presse mehrfach angekündigte Kunstausstellung fand im Rathaus der Stadt Baunatal statt.
Einige der Künstlerkollegen aus dem Verein, wie auch ich hatten sich bereit erklärt, 2-3 Gemälde dort im Foyer auszustellen.
Da das Motto „Herbst“ lautete, hatte auch ich zufällig ein passendes Gemälde in Acryl unter Glas parat, das ausgestellt werden konnte. https://baunatal.blog/einladung-zur-vernissage-des-kunst-und-kulturvereins-im-rathaus-baunatal-am-05-10-2023-um-1800-uhr/
Leider konnte ich am Tag der Vernissage nicht dabei sein, da ich meine Frau, inzwischen wieder vollends genesen, mit ihrer oder besser gesagt unserer guten Freundin Johanna auf den Weg zu einem Reisefernbus nach Venedig brachte.
Eine fünftägige Sehnsuchtsreise, die schon lange geplant und bezahlt war.
14 Stunden saß diese Reisegesellschaft mit vielen Pausen im Bus, bis sie endlich die Stadt der Verliebten erreichte. Ich würde viel lieber in ein skandinavisches Land gefahren sein, wo viele Landstriche fast menschenleer sind.
https://www.urlaubsguru.de/reisemagazin/sehenswuerdigkeiten-venedig/
Aber ich …hütete Hund, Kater, Fische, Schildkröte und meine Gesundheit.
Die folgende Ausstellung ließ nicht lange auf sich warten und ich nahm das nächste Angebot gerne an, wo ein größerer Teil der Vereinsmitglieder diverse Gemälde und Fotografien im Eingangsbereich in einem riesigen überregionalen Einkaufszentrum nahe Kassel auf Staffeleien ausstellen durfte.
Diesmal stand dieses Event unter dem Thema „Winter“ und ein Ölbild und eines mit Acrylfarbe, wo bei beiden auch Schneeflocken zu sehen waren, konnte ich beisteuern.
Die beiden Venedigreisenden waren inzwischen wieder wohlbehalten in der Heimat angekommen und berichteten von den Menschenmassen, dem bunten Treiben in der Stadt und von den vielen Wasserstraßen und historischen Gebäuden. Nun ja…
Unser guter, alter, kulinarikaffiner ungarischer Nachbar machte mir eines Tages den Vorschlag, dass man aus Gurken außer Gurkensalat, Schmorgurken oder Gurkensuppe noch weitere Köstlichkeiten produzieren könne.
Also kauften wir vom Biohof 20 Kilogramm kleine Einmachgurken, säuberten sie, schnitten sie längs ein und bereiteten in mehreren Steinguttöpfen mit den Gurken zusammen einen geheimen ungarischen Sud mit viel Paprika, Knoblauch, Dill, Salz, Pfeffer und altem Weißbrot zu und stellten die Töpfe dann 7 Tage lang an einen warmen Ort und drehten sie ein paarmal jeden Tag, damit die Milchsäurebakterien gut arbeiten konnten.
Dann wurde abgeseiht und die wohlriechende, trübe Flüssigkeit mit den Gurken in kleinere Gläser verbracht, lose verschraubt und in den Kühlschrank gestellt. So sollten sie noch nach 6-8 Wochen genießbar sein.
Schon nach 3 Wochen war unser Vorrat aufgebraucht, so lecker waren diese Salzgurken.
Aus unseren Ohren wuchsen schon…
November
Ein weiteres Highlight stand für mich in Kürze an.
Zwei im weiten Kreisgebiet und darüber hinaus durch ihre Kunstwerke bekannte Künstlerinnen planten schon lange, zusammen eine Ausstellung in den Räumen des ehrwürdigen Klostermuseums in Zierenberg-Burghasungen zu veranstalten.
Die Eine, welche die bewusste Französin war, die mir die vorangegangene Autorenlesung in einer Kasseler Bibliothek ermöglicht hatte und ein eigenes Kunststudio ganz in der Nähe besaß und die
Andere, eine sehr geschätzte, sozial engagierte und vielfältige Textilkünstlerin, auch aus einem Nachbarort des Museums, über die die Tagespresse schon mehrfach berichtet hatte.
https://klostermuseum-burghasungen.de/event/ausstellung-kunst-trifft-handwerk/
Beide hatten mich schon vor Wochen gebeten, die Einführungsrede, also eine Laudatio zu halten. Seinerzeit hatte ich spontan den beiden erfrischenden Damen signalisiert, dass ich deren Anliegen gerne nachkommen würde.
https://www.devignon-tripp.com/pages/deutsch/die-kuenstlerin.php
In der Zeit, wo meine Frau mit Freundin im fernen Italien weilte, schrieb ich meine Rede nach bestem Wissen und Gewissen auf.
Oje, das war nicht gerade wenig, was ich nach umfangreichen Recherchen letztendlich zu Papier brachte und einige Stunden Denk-und Schreibarbeit musste ich da schon einplanen.
Doch es machte mir trotz aller Mühe viel Freude, ein möglichst rundes Bild zu zeichnen, was unter anderem auch meinen großen Respekt über die Schaffenskraft und Brillanz der beiden ausdrücken sollte.
Es wurde plakatiert, die Presse war eingeschaltet, Flyer wurden in Umlauf gebracht, Nachrichten und Einladungen per Email versendet und im Bekannten-und Freundeskreis Werbung gemacht.
Der Abend kam und mit ihm so viele Besucher und Besucherinnen, wie ich es noch nie in diesen Räumen gesehen hatte. https://www.hna.de/lokales/wolfhagen/zierenberg-ort78080/ausstellung-kunst-trifft-handwerk-museum-kloster-hasungen-92651516.html
Drei Cellistinnen vom „Trio Brisenbogen“ begannen mit wundervollen Klängen den Künstlerinnen gekonnt gerecht zu werden, der Museumsvorsitzende hielt eine prägnante Begrüßungsrede und dann war ich an der Reihe.
Etwa 10 Minuten mussten die Zuschauer und -Hörer mich aushalten, es gab Beifall und dann wurden Sekt und Schnittchen gereicht und viele gute fachliche und freundschaftliche Gespräche bis in den späteren Abend geführt und die vielen Kunstwerke bewundert.
Eine Woche später Mitte November musste ich schon wieder gut bei Stimme sein.
In den Vereinsräumen des Kunst-und Kulturvereins in Baunatal sollte eine Autorenlesung stattfinden.
Ich war bereit, aus meinem neuesten Buch „Funkenschlag“ zu lesen.
Die Öffentlichkeit war durch diverse Presseankündigungen informiert worden.
Es ist immer etwas schwierig, wenn eine Premierenlesung ansteht und man nicht weiß, wie das Publikum reagiert und wie lang die Veranstaltung letztendlich dauert.
Man weiß ja nie!
Diesmal ging es ja ans Eingemachte, das heißt, ich berichtete in lyrischer, profaner oder poetischer Sprache aus dem Nähkästchen einer fast 50 Jahre währenden Ehe, wo sich die Höhen und die Tiefen aber die Waage hielten.
Die Lesung begann!
Der erste Kuss war „durch“, der Ehealltag begann, die Jahrzehnte vergingen, die Haare wurden grauer und irgendwie schaffte ich den Spagat zwischen den „Ahs“ und Ohs“ der zahlreichen Zuhörer.
Einen Höhepunkt gab es aber noch an diesem Abend:
Das Vereinsmitglied, Maler und Vollblutmusiker Prof. Dr. Johannes Eichhorn hatte sich bereit erklärt, meinen Vortrag mit seiner Elektrogitarre zu begleiten. Ich war ihm sehr dankbar! Normalerweise ist er Bandmitglied in dem bekannten Trio „yellow fields“ und hat ständig in Nordhessen und Südniedersachsen sehr erfolgreiche Auftritte.
http://eichhorn-johannes.de/timeline/
So erlebten die Zuhörer einen abwechslungsreichen, kurzweiligen Abend und auch ich war zufrieden und erleichtert über die Zuhörerresonanz meines Vortrages.
Die Premiere war gelungen!
Vier Tage vor Monatswechsel wurde ich wieder mal ins Klostermuseum zu einer Kaffeerunde eingeladen.
Wie mir die Mitinitiatorin der dortigen Kunstausstellung Marie-Pascale Devignon-Tripp mitteilte, wollte sie an diesem Totensonntag, dass Freiwillige etwas Passendes angedenk des besonderen Kirchenfeiertages in Form einer Kurzgeschichte oder eines Gedichtes zum Besten geben sollen. Für mich kein Problem.
Ich suchte mir aus meinem Gedichtefundus, der ganz sicher über 800 Texte enthielt ein paar angemessene Gedichte heraus.
Noch 4 weitere Gäste lasen etwas Hörenswertes vor, wie zum Beispiel die aus Kassel stammende, bekannte Buchautorin Martina Bartsch, die eine berührende Geschichte aus ihrem Buch „Deutsch-
Irische Kurzgeschichten“ las und der Nachmittag gestaltete sich durch die vielen konträren An – und Einsichten der aktiven und besonders der inaktiven Besucher sehr interessant.
Auch der Akkordionist Welf Kerner trug dazu bei, die rechte Stimmung mit Musik und Gesang aufkommen zu lassen.
Dezember
Nun bin ich ja schon immer ein laienhafter, aber nichts desto trotz ein begeisterter Bäcker, der über das ganze Jahr verteilt außer dem 14tägigen obligatorischen Sauerteigbrot in den Tagen dazwischen einen Kuchen oder ein ähnlich süßes Produkt auf den Kaffeetisch bringe.
So auch in diesem Jahr, wo ich aus 5 Kilogramm Mehl und „tausend“ anderen leckeren Zutaten 4 Christstollen nach dem originalen Dresdner Rezept formte.
Einen versendete ich an die Familie meines Bruders nach Bremen, ein Teilstück des zweiten zu meiner Tante nach Lauterbach, einen Halben vom dritten Stollen bekamen jeweils Sohn und Tochter, einen knappen Halben verspeisten wir in der Adventszeit und den letzten Ganzen hoben wir gut verpackt für die Weihnachtsfeiertage und unsere Gäste auf.
Man weiß ja nie!
Seit dem Spätsommer war ich immer mal wieder tageweise damit beschäftigt, das 140 Seiten fassende Manuskript unserer besten Freundin Johanna, die wir schon seit über 40 Jahren kennen zu lektorieren.
Wunderbare, reale und sehr tiefsinnig verfasste Lebensgeschichten bekam ich da zu lesen, so dass es mir sehr leicht fiel, das Geschriebene nachzusehen und eventuelle Änderungen vorzunehmen. Mein Bruder aus Bremen, der schon 2 meiner letzten Bücher layoutet und für den Verlag vorbereitet hatte, nahm sich auch dieses Buches an und arbeitete sich in den Buchaufbau ein.
Nun war es soweit!
Wir wurden von ihr zu einer Autorenlesung in einer öffentlichen, kommunalen Einrichtung eingeladen und lauschten des sehr lebendig und anschaulich vorgetragenen Inhaltes ihres Erstlingwerkes mit dem schönen Titel:“Glück und andere Momente.“
https://buchshop.bod.de/glueck-und-andere-momente-johanna-jahnel-9783757860301
Weitere Lesungen sind schon in Planung bzw. mit den jeweiligen Veranstaltern fest verabredet. So könnte eine Autorenkarriere beginnen, auch im höheren Alter, denn wer wagt, gewinnt!
In der zweiten Dezemberwoche lud mein Verein in Baunatal zu einem Tag der offenen Tür ein, wo jeder, der mochte, 2-3 seiner Gemälde mitbringen und anbieten konnte oder andere schöne, selbst hergestellte Kunstwerke.
Auch ein paar weihnachtliche Reimgedichte gingen mir von den Lippen und der Tag ging regnerisch wie die Wochen zuvor mit vielen neuen und positiven Eindrücken zu Ende.
Da seit November meine gute alte Ente, die trocken in unserer Scheune stand wegen des Saisonkennzeichens erst wieder im März gestartet werden durfte, baute ich sicherheitshalber die kleine Batterie aus, um sie im Haus über die Wintermonate aufzuladen.
Auch unsere gute alte Susi, die Landschildkröte, die seit 1965 in meinem Besitz ist, kann nun wieder neue Kräfte in ihrem wohlverdienten Winterschlaf sammeln.
Nun ist unsere Hoffnung groß, dass nicht, so wie am vorletzten Tag des alten Jahres geschehen, wieder ein Postbote unseren im Sommer neu aufgebauten Zaun umfährt.
Man weiß ja nie!
Wir wären sonst gezwungen, Warntafeln, eine Selbstschussanlage und eine Flutlichtanlage und Kameras zu installieren.
Aber wir sind frohgemut, dass sich manche Dinge im Leben nur einmal ereignen, wie z.B. die eigene Geburt oder der erste Kuss.
Doch … man weiß ja nie!
Das Neue Jahr kann kommen!!!